stehen, in welcher Beziehung jede
Technik zu seinem Körper und seiner Persönlichkeit steht. Dies zu verstehen
und anzuerkennen ermöglicht dem Schüler eine realistische Einschätzung
seiner Fähigkeiten, die Technik auch auszuführen. Zum Beispiel
sollte sich ein langsamer Schüler nicht auf schnelle, leichte Techniken
verlassen, wenn es um die praktische Anwendung in der Selbstverteidigung
geht. Stattdessen sollten sich Schüler dieses Typus auf die Ausführung
stärkerer korrekter Techniken konzentrieren, die ihren individuellen
Fähigkeiten eher entsprechen. Durch das Training wird der Schüler
erkennen und unterscheiden lernen, welche Techniken für ihn geeignet
sind und welche nicht. Das Verständnis für
die Techniken ist Grundvoraussetzung, wenn der Schüler erwartet, dass
ihm das Training irgendetwas bringt. Ein Spruch bringt dies mit einfachen
Worten auf den Punkt: "Du kannst für eine sehr lange Zeit trainieren, aber wenn du nur deine Hände und Füße bewegst und
wie eine Puppe auf und nieder springst, ist das Erlernen des Karate fast
das Gleiche wie das Erlernen eines Tanzes. Du wirst niemals zum Kern der
Sache vordringen und du wirst die wahre Bedeutung von Karate-Do nie
verstehen".
Ganz gleich wie beeindruckend ein Schüler eine Technik oder Kata auch
vorführt - alle Übung war vergeblich, wenn das Verständnis
für die Anwendung fehlt. Ein Schüler, der seine Techniken nicht
realistisch für Zwecke der Selbstverteidigung anwenden kann, hat wahrlich
nur wenig aus dem Training mit nach Hause genommen. Das Verständnis
von Techniken erfordert Bewusstsein und Neugier. Beides wird durch das
richtige Training entwickelt. Leider vernachlässigen viele Schüler
in den Kampfkünsten die Anwendung. Statt zu hinterfragen wie und
warum eine Technik funktioniert, konzentrieren sie sich auf überflüssige,
kurzfristige Ziele wie beeindruckend hohe Tritte und schnelle Bewegungen.
Daraus resultierend entwickelt sich nie ein Verständnis für die
Anwendung der Grundtechniken. |